Antidumpingzoll China

Die Europäische Union hat Produkte zahlreicher Länder der Welt mit Antidumpingzöllen belegt. Dabei betreffen die Zölle keine Waren so oft wie solche mit Ursprung in der Volksrepublik China.

 

China wichtigster Handelspartner der Union

Die Volksrepublik China und die Europäische Union stehen in einer ganz besonderen Beziehung zu einander, denn China ist immer noch der wichtigste Handelspartner der Europäischen Union. Seit dem Jahre 2000 hat sich der Warenaustausch zwischen der EU und China beinah verdreifacht. So wurden Angaben des statistischen Bundesamts zur Folge im Jahre 2017 Waren im Wert von etwa 186,9 Milliarden Euro zwischen Deutschland und China gehandelt. Importvolumen chinesischer Waren in die Union belief sich dabei alleine bereits auf 100,7 Milliarden Euro. Deutsche Firmen importieren bereits jetzt mehr Waren aus China als sie dorthin exportieren. Trotzdem ist auch der chinesische Markt für europäische Unternehmen extrem wichtig. Insbesondere auch für deutsche Unternehmen wie etwa VW, Daimler und BMW ist China schon lange der wichtigste Absatzmarkt. In Zeiten der internationalen Handelsschwierigkeiten und der angespannten Beziehungen müssen die Europäische Union und China wechselseitige Maßnahme daher besonders reiflich überdenken.

 

Chinesische Waren bereiten den Wirtschaftszweigen Schwierigkeiten

Die Gründe dafür warum gerade chinesische Waren den Europäischen Wirtschaftszweigen solch enorme Probleme bereiten sind dabei vielfältig.

Zum einen verfügen die Chinesen über besonders große und teilweise bisher sogar ungenutzte, die europäischen Möglichkeiten um ein vielfaches übersteigende, Produktionskapazitäten. Sie können ihre Waren daher in besonders großen Stückzahlen produzieren. Dabei gestaltet sich die Marktsituation derzeit sogar so, dass die Menge der chinesischen Produktionen den jährlichen weltweiten Produktbedarf insgesamt überschreitet.

Durch günstige Produktionsfaktoren sind die Chinesen in der Lage ihre Waren in einer besonders großen Stückzahl zu produzieren. Steigt die Menge an produzierten Waren, dann sinken damit in der Regel auch die Herstellungskosten der Waren. Daher sind chinesischer Hersteller in der Lage ihre Waren weit unter dem Preis europäischer Hersteller auf dem Markt anzubieten. Außerdem werden in der Volksrepublik China zahlreiche Wirtschaftszweige staatlich subventioniert. Auch diese Subventionen sind ein Grund dafür, dass die Chinesen ihre Produkte in einer solch hohen Stückzahl zu solch niedrigen Preisen anbieten können. Der starke staatliche Einfluss auf die chinesische Wirtschaft war auch der Grund dafür, dass China jahrelang dafür kämpfen musste von der internationalen Staatengemeinschaft als Marktwirtschaft anerkannt zu werden. Bereits beim Beitritt Chinas zur WTO im Jahre 2001 wurde China versprochen zu einem bestimmten Stichtag im Jahre 2016 den Status als Marktwirtschaft zuerkannt zu bekommen.

Insbesondere im Bereich des Stahl- und Chemiesektors kommt den Chinesen außerdem ein komparativer Kostenvorteil zu gute. Außerdem scheinen chinesische Unternehmen im Bereich der Metallindustrie zusätzlich effektiver zu arbeiten, als ihre europäischen Konkurrenten.